Carmen & Ingo Photography
Photography
INTERVIEW
Wenn Carmen und Ingo den Raum betreten, geht die Sonne auf und der Raum füllt sich mit Lachen und guter Laune. Dass Filmen und Fotografieren eigentlich anstrengend sein kann, hat man mit ihnen komplett vergessen.
Wir hatten als 1607 ensemble die große Freude gleich mehrmals mit Carmen & Ingo Photography in unseren – für das weltoffene Hochzeitsfotografen-Duo out of the box Projekten – zu filmen und zu fotografieren. Anlässlich unserer Zusammenarbeit bei early music bird haben wir die Gelegenheit beim Schopf gepackt und die beiden zu einem– themenmäßig am Konzeptalbum orientierten – Gespräch eingeladen. Dabei erfahren wir die eine oder andere Erfolgs-Zutat und „Lebensrezept“ der beiden bekannten Influencer*innen aus Kärnten.
Carmen & Ingo Photography
“vom Hobby zum Beruf, quasi.”
Wie seid ihr zum Fotografieren gekommen?
Auch getrennt voneinander haben wir vorher uns für das Thema interessiert, aber eigentlich komplett am Hobby-Level. Nachdem wir uns 2003 kennengelernt haben, haben wir uns dann aber auch extrem viel Zeit hobbymäßig mit der Fotografie beschäftigt. Getrieben dadurch, dass wir so viel gemacht haben, wollten wir immer bessere Sachen machen. Wir haben dann viele Reisen gemeinsam getätigt und dann auch ständig fotografiert. Qualitativ waren die Fotos alle schlecht, aber es war einfach extrem viel Spaß dabei.
…und so kam es, dass die ersten Leute auf uns zugekommen sind und gesagt haben: „Könnt ihr nicht Fotos von uns machen?“, innerhalb von Familie, dann Freunde von ihnen. Dann kam das Ganze mit den Hochzeiten, aber alles auf freundschaftlichem Wege. Irgendwann waren es dann nicht mehr Freunde und entsprechend daraus ist dann aus dem Fotografieren ein Business entstanden: also, vom Hobby zum Beruf, quasi.
Ihr seid Meister*innen der Fotografie des Gegenlichts. Was ist das Besondere an der ‚Golden Hour‘ am Morgen bzw. am Spätnachmittag für Euch?
Wir sind bei weitem keine Meister von Licht, Fotografie oder von irgendetwas. Wir machen das schon eine Zeit und die Arbeit mit Gegenlicht hat uns einfach immer gut gefallen. Wir haben es auch dann irgendwann mal geschafft aus den ganzen Versuchen in den frühen Jahren das Ganze so zu verstehen, dass man das reproduzierbar macht und, dass wir das Licht einfach verstehen.
Das ist eines der wichtigsten Dinge in der Fotografie. Wenn man Licht versteht, dann weiß man auch, wie man es einsetzen kann. Und speziell bei den Gegenlichtaufnahmen ist es so, dass eine frühe Morgenstunde, der Sonnenaufgang oder auch Sonnenuntergang, hängt natürlich auch von der Jahreszeit ab, wann genau das ist, aber diese Zeiten sind für Gegenlichtaufnahmen am besten geeignet, weil sie ein sehr weiches Licht produzieren und da einfach das Arbeiten mit dem Gegenlicht zum besten Ergebnis führt.
Das Besondere ist, es schaut einfach so aus wie man sich das vorstellt. Es ist wesentlich schöner als irgendwie knalle Sonne am Mittagslicht, weil das einfach viel zu hart ist. Gegen Abend und in der Früh ist das Licht einfach noch weicher. Das sieht jeder, wenn er einfach einmal einen Sunset oder einen Morgensonnenaufgang auch sieht. Dann stellt man diese Besonderheit einfach auch fest.
Es ist auf der ganzen Welt ziemlich ähnlich. In den Wintermonaten oder wenn es dunkler ist, ist es ja den ganzen Tag mehr oder weniger ein bisschen so dämmerungsähnlich, je nachdem wo man wohnt. Aber bei uns ist es schon so, dass es traumhafte Abendstimmungen gibt oder eben in der Früh zwischen den Bergen drinnen und so weiter und so fort und das ist auch irrsinnig viel Spaß zu der Zeit zu fotografieren. Wobei wir keine Morgenmenschen sind, deswegen shooten wir eher am Abend.
”(...) das Licht einfach verstehen. Das ist eines der wichtigsten Dinge in der Fotografie. Wenn man Licht versteht, dann weiß man auch, wie man es einsetzen kann.
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Seit Jahren seid Ihr im Business, entwickelt Euch ständig weiter, es ist eine Freude, das zu verfolgen: Was treibt Euch an?
Grundsätzlich machen wir nur das, was uns Spaß macht, das ist bei allen Dingen so. Auch in der Fotografie haben wir immer wieder Dinge „sein lassen“, die uns keinen Spaß mehr gemacht haben. Das heißt, das wechselt auch. Und ob wir jetzt das so weiter machen, hängt einfach davon ab, wie uns das ganze Spaß macht. Das ist auch dieses „nicht zu müssen“, die Freiwilligkeit der eigenen Arbeit: Das ist eigentlich das, was uns am meisten Spaß macht. Wir sind nicht gezwungen irgendetwas zu tun, somit ist es nicht irgendetwas, wo man reingedrückt wird, das man „machen muss“, selbst wenn man keinen Spaß mehr hat.
Wir machen Dinge, die uns Spaß machen und, wenn sie uns keinen Spaß machen, dann lassen wir es. Und wir sind froh, dass uns die Fotografie und das Arbeiten mit Menschen und als Mittel die Fotografie nach wie vor viel Spaß bereiten. Wir haben auch eine Mischung daraus: Wir fotografieren ja nicht nur, wir haben auch die Wissensweitergabe als Businesskonzept bei uns in der Firma. Das ist auch etwas, was uns extrem viel Spaß macht, anderen Leuten dabei zu helfen zu wachsen und besser zu werden, weil das einfach so viel zurückgibt.
Das heißt, wir haben auf der einen Seite mit den Bildern die Möglichkeit Leuten eine Freude zu bereiten und auf der anderen Seite haben wir die Möglichkeit Menschen einfach Wissen weiterzugeben. Das wiederum macht uns auch Spass zu sehen, dass die Leute erfolgreich sind und dass sie ihr Business aufbauen können usw. Das ist etwas, was uns einfach motiviert, daran weiterzumachen. Wir haben an beiden keinen Spass mehr, dann ist das der erste Tag, an dem wir das lassen.
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“dieses „nicht zu müssen“, die Freiwilligkeit der eigenen Arbeit: Das ist eigentlich das, was uns am meisten Spass macht. ”
Nächsten großen (kleinen) Ziele?
Wichtigstes Ziel, gesund bleiben und mit Malia viel Zeit verbringen, dass wir auch eine schöne Zeit haben. Das ist uns immer am Horizont das Wichtigste. Sowohl beruflich als auch privat, wir wissen alle, dass in Zeiten wie diesen extrem lang in die Zukunft schauen, sich alles extrem schnell ändert.
Ein großes Ziel ist es weiterzumachen was einem Spaß macht und dass wir die Freiheit haben zu entscheiden, was das ist. Daran arbeiten wir täglich, dass wir ein Stück weit unabhängig sind von gewissen Themen. So heißt es auch, dass wir unter Umständen schauen müssen, dass die Hochzeitsfotografie zum Beispiel als Dienstleistung eben irgendwann einmal abgelöst wird von irgendetwas anderem. Und das Coaching an sich, die Weitergabe des Wissens wird wahrscheinlich noch länger vorhanden sein oder bleiben. Aber tatsächlich jetzt eine Hochzeit zu fotografieren kann in 10 Jahren zum Beispiel schon sein, dass es kein aktuelles Tagesthema mehr sein wird für uns, weil wir mit 50 uns nicht mehr auf Hochzeiten sehen als Fotografen. Das ist momentan eine super Phase, wir freuen uns, dass wir noch viele Hochzeiten haben, aber es ist definitiv etwas, das wir durch anderen täglichen Ablauf wahrscheinlich ändern werden.
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“wir haben es gerne gemütlich in der Früh”
Habt ihr ein Morgenritual?
Wir versuchen verschiedene Sachen zu machen. Wenn man ein Kind hat, ist das Morgenritual auch vorgegeben vom Kind. Das bedeutet bei uns unter der Woche Kindergarten, später, also ab nächstes Jahr ist das die Schule, da hat man ja ein bisschen etwas, das man vorgegeben kriegt. Da ist es aber ähnlich: Da haben wir eingefahrene Abwicklungen wer was macht in der Früh. Abseits dessen ist es so, dass die Carmen, wenn sie z.B. in der Früh vor uns allen munter werden würden, dann liest sie ein Buch, trinkt ein bisschen Kaffee, genießt die aufgehende Sonne. Ich bin meistens im Sommer oder in den wärmeren Jahreszeiten in der Früh auch schon mal zum Sport draußen. Aber ansonsten haben wir nicht strikt jeden Tag irgendein Ritual.
Wir machen wiederum das, was Spass macht und sind nicht so brutal die Morgenmenschen momentan, deswegen gibt es da nicht so ein fixes Ritual. Wir machen wiederum das was uns Spass macht, was ungezwungen ist und wir haben es gerne gemütlich in der Früh.
Was darf an einem gelungenen Morgen nicht fehlen?
Ein Lächeln unserer Tochter, wenn wir aufwachen und alle eigentlich gut drauf sind.
Die Carmen speziell hört gerne laut Musik, tanzt dazu. Wir probieren auch als Family manchmal gemeinsam zu tanzen in der Früh, einfach, um einen Morning-Drive zu kriegen, einfach um positiv in den Tag zu starten. Es hat sich herausgestellt, es funktioniert sehr gut, weil wir eben ein bisschen – Morgenmuffel sind wir jetzt nicht, aber die Malia ist hin und wieder einmal ein bisschen nicht so „juhu“, aufstehen“ und „Frühaufsteherin“. Sondern sie schläft auch oft gerne mal ein bisschen länger und hat so ihren eigenen Kopf in der Früh. Wir sind definitiv keine Leute, die schon um 5 Uhr in der Früh in den Tag starten: Aber wir probieren, wenn wir aufstehen, einfach den Tag gut gelaunt zu starten. Und da hilft Musik, da hilft ein bisschen Tanzen, wir sagen uns auch so quasi „Wird ein geiler Tag“, „Wir sind gut gelaunt“, „Wir sind fit, wir sind gesund“, also so ein bisschen Mantra mäßige Sachen vor, auch gegenseitig. Das ist so ein bisschen das Ganze, wir sind nicht Muffel, aber wir schlafen schon auch gerne länger, wenn es geht.
Das heißt, wir haben auf der einen Seite mit den Bildern die Möglichkeit Leuten eine Freude zu bereiten und auf der anderen Seite haben wir die Möglichkeit Menschen einfach Wissen weiterzugeben. Das wiederum macht uns auch Spass zu sehen, dass die Leute erfolgreich sind und dass sie ihr Business aufbauen können usw. Das ist etwas, was uns einfach motiviert, daran weiterzumachen. Wir haben an beiden keinen Spass mehr, dann ist das der erste Tag, an dem wir das lassen.
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Ein großes Ziel ist es weiterzumachen, was einem Spaß macht und, dass wir die Freiheit haben zu entscheiden, was das ist. Daran arbeiten wir täglich, dass wir ein Stück weit unabhängig sind von gewissen Themen.
”(...) wir haben auf der einen Seite mit den Bildern die Möglichkeit Leuten eine Freude zu bereiten und auf der anderen Seite haben wir die Möglichkeit Menschen einfach Wissen weiterzugeben.
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Um wieviel Uhr steht Ihr auf und wie werdet Ihr geweckt, Handy, Wecker, Hahnenkrähen?
An einem normalen Werktag sind wir so circa zwischen 6 und halb 7 munter und schauen, dass wir um 7:10 die Malia in die Schule bringen können. Das ist ein normaler Tag und das ist meistens eingeläutet durch den Wecker oder den Handywecker. Hähne krähen bei uns nicht. Aber wir haben um Punkt sieben die Dorfglocke, die man bei geöffnetem Fenster hört und die dann ihren Beitrag dazu leistet, auch am Wochenende. Im Sommer stehe ich persönlich teilweise früher auf und gehe dann schon mal eine Runde laufen, aber das ist so – eher ungezwungen in den Tag starten.
Euer Lieblingsfrühstück? Am Morgen: Kaffee, Tee oder …?
Wir sind beide Kaffeetrinker, wenn auch in letzter Zeit etwas weniger bzw. versuchen wir es ganz zu lassen. Aber wir trinken hin und wieder auch Tee. Bei Malia ist es eigentlich ausschließlich Wasser.
Euer Tipp für einen guten Start in den Morgen, der für Euch funktioniert?
Wir lieben es laute Musik zu hören, Musik zum Mitsingen, das kann auch wirklich einmal etwas ein bisschen Härteres sein, oder auf Englisch. Malia macht da auch gerne mit. Wir probieren uns da auch aus mit Musik. Speziell Carmen macht das sehr intensiv, auch so, dass sie in der Früh vor dem Duschen noch so eine Art Workout hat mit Tanzen macht. Aber ansonsten ist immer laute Mukke und Singen eine gute Motivation für den Start in den Tag.
Danke für das inspirierende Gespräch, liebe Carmen und lieber Ingo!
Web: www.carmenandingo.com
Instagram: www.instagram.com/
Interview geführt von Maria Weiss
Alle Fotos auf dieser Seite © Carmen & Ingo Photography