‚FAVOLA IN MUSICA’ ist der Untertitel zu Claudio Monteverdi’s ‚L’Orfeo’.
Das danach benannte CD-Projekt ist von der Vielschichtigkeit dieses Werkes geprägt:
- KÜNSTLERISCHE DIMENSION: Monteverdi als Komponist und Beispiel eines ‚alten Meisters’, zugleich moderner Visionär und Erneuerer
- MUSIKALISCHE DIMENSION: das ‚Neue’: recitar cantando, die revolutionäre seconda pratica im L’Orfeo, mit Althergebrachtem verwoben, die Fokussierung auf die Essenz ‚Wort und Klang’
- GEISTIGE DIMENSION: die existentielle Suche und Reise des Orpheus
- VISUELLE DIMENSION: schließlich – durch wörtliche und metaphorische Interpretation des Titels – ergibt sich die visuelle Dimension: die Märchen, hier in ihrem archetypischen Potential gemeint: es eröffnen sich Zeit-, Ton- und Erfahrungsräume für die Berührung mit dem Wesentlichen.
Als 1607 in der Sala dei Fiumi des Palazzo Ducale zu Mantua Monteverdis L’Orfeo. Favola in Musica erklang, wurde Musikgeschichte geschrieben. Gleich einem in das richtige Schloss passenden Schlüssel hat dieses Werk Türen und Tore zu neuen Musikwelten eröffnet. In diesem Werk vervollkommnet sich das damals Althergebrachte, die prima pratica und das Moderne, die seconda pratica. Tradition und Revolution sind in einem historischen Moment vereint.
Der Tanz um Alt und Neu, Tradition und Erneuerung, Fragen, ohne Antworten geben zu müssen, sondern um kreative Prozesse einzuleiten, gleich einem Orpheus singend und musizierend auf Reisen zu gehen – den Weg als Ziel und nicht auf einen linearen Endpunkt zusteuernd:
das sind die musikalischen Eckpunkte von favola in musica.